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Aller guten Dinge sind drei.... oder oben vier

  • Jolanda Birrer
  • 4. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Okt.



Endlich war es so weit – die Koffer gepackt, die Erwartungen hoch, das Kribbeln spürbar. Unsere Reise führte uns nach Süd-Tansania, mitten hinein in ein echtes Abenteuer. Und wie! Schon im Mikumi Nationalpark merkten wir: So schön hatten wir uns das nicht einmal in unseren kühnsten Vorstellungen ausgemalt.

 

Am Airstrip wurden wir sehr herzlich von unseren lokalen Guides begrüsst, und als wären sie für unsere Ankunft bestellt gewesen konnten wir bereits die ersten Elefanten, Impalas, Warzenschweine und ein paar vorwitzige Affen beobachten und fotografieren. Und so ging es weiter am Nachmittag auf dem ersten Safari-Gamedrive: noch mehr Elefanten, Flusspferde, Krokodile, Gnus und Zebras, Giraffen, unzählige verschiedene Gazellen, grosse und kleine Vögel zeigten sich uns von ihrer besten Seite und schienen fast Modell zu stehen.

 

Am Tag unserer Weiterreise wurde die Suche und Geduld unserer beiden Fahrer belohnt: eine Löwin mit zwei spielenden Jungen konnten wir in aller Ruhe beobachten. Was für ein faszinierender und schöner Glücksmoment. Kurz vor unserem Abflug konnten wir weitere Löwen beobachten, wie sie an der Wasserstelle auf die Gnus warteten. Die Schönheit, aber auch die raue Brutalität der Natur von wegen Fressen und gefressen werden war in diesem Moment so unmittelbar nah beisammen.

 

Angekommen im Ruaha-Nationalpark hiess es dann nochmals "Löwen-Spotting", bereits zum dritten Mal an diesem Tag. Ganz wie das Sprichwort: aller guten Dinge sind drei. Dieses Mal dösten sie satt und hechelnd nach einer erfolgreichen Büffeljagd im Schatten. Wow, was für ein Tag… und es sollte noch besser kommen.

 

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück wieder los, um Ausschau zu halten nach den Big Five. Dazu gehören Löwe, Leopard, Elefant, Afrikanischer Büffel und das Nashorn, wobei dieses in dieser Region nicht (mehr) zu finden ist. Schon bald sehen wir Elefanten, laufen diese doch ab und an auch quer durch die Lodge. Den Löwen und dem bereits recht verwesten Büffel statten wir ebenfalls eine Besuch ab. An einem kleinen Fluss beobachten wir Büffel beim Wassertrinken. Bleibt also noch der Leopard… würden wir heute tatsächlich alle vier grossen zu Gesicht bekommen?

 

Beim Picknick am Mittag waren wir mit den unzähligen Tierbeobachtungen schon mehr als zufrieden. Doch es war wirklich unser Glückstag: ein Gast sah bei der Weiterfahrt durchs Gebüsch einen zuerst nicht so genau definierbaren Umriss. Beim genaueren Hinsehen unserer erfahrenen Guides war schnell klar: das kann nur ein Leopard sein. Und was für ein Krimi spielte sich da vor unseren Augen ab? Impalas liefen nur wenige Meter vor dem Leopard vorbei, stets wachsam und immer bereit, loszurennen. Wir beobachten die ganze Szene mit unseren Ferngläsern. Uns stockte der Atem und es wurde kaum mehr gesprochen, so hautnah waren wir dabei und wussten in diesem Moment nicht, ob und was passieren würde. Diesmal gab es keine Beute für die Raubkatze, vielleicht haben wir den Impalas an diesem Tag das Leben gerettet, oder der Leopard war noch nicht so hungrig. Wir werden es nie erfahren.

 

An diesen Tag werde ich noch lange zurückdenken: die grossen vier an einem Tag. Aller guten Dinge sind nicht nur drei, sondern eben vier. Aber es gäbe noch so viel mehr zu erzählen von dieser Reise. Von schnellen Hippos, von Elefanten, die ihre nächtliche Hungerattacke stillen und uns dafür den Schlaf rauben, von Giraffen mit Model-Job und von ganz vielen herzlichen Begegnungen.

 

Nach so vielen Eindrücken war der Abstecher auf Lazy Lagoon dann der gelungene i-Punkt als Abschluss dieser Reise. Die Anreise zu diesem kleinen Paradies war zwar etwas abenteuerlich, aber die Lage und Landschaft war nicht weniger bemerkenswert als die Tage davor, wenn auch komplett anders. Beim Rauschen des Meeres liess es sich wunderbar schlafen, erholen und von weiteren Reisen träumen. Es gibt doch noch so viel zu sehen und erleben…



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